
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man damit auf, treibt man zurück“. Dieser Spruch stammt aus dem Mund des chinesischen Philosophen Laotse aus dem 6. Jahrhundert. Darum stiegen Steffi und Roland gestern in ihr Auto und trieben allerdings mit dem Strom des Verkehrs nach München.
Die bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), Aufsichtsbehörde für das Privatradio in Bayern, hatte zu einem Workshop eingeladen. Als Dozent dafür hatte die BLM den RTL-Reporter Andreas Popp gewonnen.
Die Teilnehmer sollten „Sprechen & Präsentieren“ nach den genauen Regeln der deutschen Sprache üben. Ein manchmal lustiges Unterfangen, das nicht selten im Stolpern über die eigene Stimme endete oder allgemeine Heiterkeit unter den Teilnehmern nach sich zog.
Kannst du dir vorstellen, dass sich kompetente, sprecherfahrene Menschen eine ganze Zeit lang alleine über das Sprechen der Zahl 7777 austauschen können und wenn sie sie dann in Texten laut lesen, immer wieder in den Fettnäpfen der Alltagssprache ausrutschen?
Roland meinte, dass das spielerische Jonglieren mit Sprache im Grunde schon immer eine Leidenschaft von ihm war. Normale deutsche Sätze transportieren mittels kleiner Umstellungen oder nur durch Betonungs-Verschiebungen plötzlich ganz neue, teils kuriose Inhalte.
Lies dazu einmal den folgenden Satz: „Komm, wir essen, Opa!“ Was sagt dieser Satz? – Jemand holt Opa zum Essen. Ein kleines Komma, welch große Wirkung kann es auslösen! Nun lassen wir das zweite Komma einmal weg: „Komm, wir essen Opa!“ – Über die Bedeutung musst du selbst nachdenken!
Die Teilnehmer des Workshops jedenfalls hatten einen Riesenspaß am diesem Tag und die BLM zeigte sich wieder einmal von ihrer kompetentesten Seite, ebenso wie Andreas Popp, der Dozent.
Steffi und Roland jedenfalls schwimmen gerne gegen den Strom, um bei dem Spruch von Laotse zu bleiben. Obwohl der Verkehrsstrom sie am Abend dennoch zurücktrieb. Zurück in Richtung Heimat. Viel gelernt und wieder etliche Schritte voran gekommen!